Opt-out für Google Analytics

Von am 22. März 2010  

Google entwickelt ein Plug-in für Browser, das Datensammler fernhält

In Europa mehr als in USA sorgt Google Analytics für beständige Unruhe unter den Datenschützern. Zum einen ist Googles kostenloses Werkzeug für Traffic-Monitoring fast universell im Einsatz, wurde selbst bei den Websites von Behörden und Krankenkassen gesichtet. International nutzen es 71 Prozent der 400.000 Top-Domains im Web, obwohl es ähnlich leistungsfähige Alternativen gibt. Zum anderen findet die Datenspeicherung in den USA nach US-Recht statt, einen Atlantik weit von europäischem Datenschutzrecht entfernt.

Vermutlich um die laufende Datenkraken-Debatte zu entschärfen, entwickelt nun Google ein Plug-in für den Browser, mit dem Benutzer das Tracking mit Google Analytics als unerwünscht erklären können. Es ist bereits in der letzten Testphase, Google will es in den nächsten Wochen veröffentlichen.

Datenschützer werden sich darüber kaum beschweren können (auch wenn sie Opt-in bevorzugen), aber auch bei den Vermarktern sind keine Panikanfälle zu erwarten. Sie wissen nur zu gut (wie natürlich auch Google), dass nur wenige sich diese bescheidene Mühe machen und sich bewusst für Opt-out entscheiden.

„Keine Panik!“ sagt Joseph Stanhope von Forrester Research, denn es schade Google Analytics und seinen Kunden kaum. Auch mit Opt-out werde es weiterhin verlässliche Daten geben. Es hätte Web Analytics schließlich auch nicht den Todesstoß versetzt, dass sich Cookies löschen lassen und Javascript zu deaktivieren ist. Und Opt-in-Kunden seien ohnehin die besseren Kunden.

Ein guter Umgang mit der Privatsphäre der Kunden sei zudem gut für Googles langfristiges Geschäft. Daher sei zu erwarten, dass sich andere Anbieter von Web Analytics ebenfalls für Opt-out als Standard entscheiden.

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