Palm: Apple, Patente und Stachelschweine

Von am 12. Februar 2009 1 Kommentar 

Palms CEO Ed Colligan hat Klartext geredet, um die Investoren nach Apples unverhohlenen Patentkrieg-Drohungen zu beruhigen. Palm setzt ganz auf Palm Pre und das neue WebOS.

Es wird keine neuen Geräte mit PalmOS geben, das den Smartphone-Boom begründete, erklärte Colligan. Palm konzentriert sich in Zukunft auf das neue mobile Betriebssystem WebOS. Palm-Geräte mit Windows Mobile soll es jedoch auch weiterhin geben.

Palm bereitet einen App Store vor, wie man es schon von Apple kennt, aber eben nicht nach diesem Vorbild. Es wird keine geschlossene Veranstaltung, bei der ausschließlich vom Hersteller genehmigte Anwendungen installiert werden dürfen. Auch nicht eigens autorisierte Anwendungen sind über USB oder Mobilfunk („over the air“) zu installieren.

Wie schon vermutet, gibt es Palm Pre in Europa wahrscheinlich bei Vodafone. Nach der exklusiven Erstvermarktung über das Netzwerk von Sprint wird Palm Pre ab 2010 auch in den USA über weitere Mobilfunkbetreiber zu haben sein.

Zur der von Apple hochgefahrenen Drohkulisse mit den Multi-Touch-Patenten ließ sich Colligan gegenüber den Investoren besonders ausführlich aus. Palm habe 15 Jahre lang Patente angesammelt, insgesamt über 1500. Und so laufe das ab mit dem Kampf der Patente:

„Man macht das, um eine gute Verteidigung aufzubauen. Es ist wie mit zwei kleinen Stachelschweinen, die herumtollen, und sie wollen sich nicht gegenseitig berühren, weil sie sich nicht stechen lassen wollen. Das führt zu friedlicher Koexistenz, alles ist in Butter und man arbeitet zusammen. Wir respektieren das geistige Eigentum aller. Wir sorgen selbst für große Innovationen und haben das über viele Jahre hinweg getan. In diesem Produkt steckt eine große Anzahl von Innovationen. Wenn da etwas passieren sollte, wir haben dieses Portfolio, wir werden uns verteidigen und das erfolgreich. Bis heute ist aber nichts passiert, daher konzentrieren wir uns einfach darauf, unser Produkt zu den Kunden zu bringen.“

(bk)

Abbildung: Stachelschwein, Grafik von Conrad Gessner aus dem ersten Band der Historiae animalium (Zürich, 1551)

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Palm: Apple, Patente und Stachelschweine”
  1. rdltr sagt:

    Heißt das jetzt also, Palm darf soviele Patente von Apple brechen solange Apple dies auch mit Palmpatenten tut und keiner von beiden das Risiko eingehen will, gerichtlich Probleme zu bekommen?
    Wenn ja… interessante Rechtsauslegung…