Palm setzt alles auf Nova
Von Bernd Kling am 15. Dezember 2008
Unter diesem Codenamen läuft das neue Smartphone-OS, das Palm zur CES im Januar vorstellen will, zusammen mit dem passenden Mobiltelefon. Um das Feld zwischen Blackberry und Iphone zu besetzen, meint Palm.
Darin will Palm-CEO Ed Colligan sogar „die ganz breite Mitte des Marktes“ sehen. So viel Selbstbewusstsein kommt unerwartet bei einer Firma, die viele längst abgeschrieben haben, obwohl der Name Palm mal ein Synonym für Handheld und Smartphone war. Zu viele Versäumnisse und Verzögerungen haben sich ins Gedächtnis der einst zahlreichen Palm-Fans eingebrannt.
Für das Comeback-Wunder sorgen wollen Leute, die bereits an ähnlichen Wundern von Apple mitgewirkt haben. Als Chefentwickler bei Palm fungiert seit Mitte 2007 Jon „Ruby“ Rubinstein, der in Cupertino die Entwicklung von Produkten wie Imac und Ipod leitete. Mit am Ball ist auch Apples früherer Finanzchef Fred Anderson. Sie scheinen an Palms Rückkehr zu glauben und schirmten zugleich die Entwicklung mit Apple-typischer Geheimhaltung ab.
Nova wird auf Linux beruhen, das ist schon länger bekannt. Im Übrigen orakeln die Palm-Propheten viel von mobilem Internet, das neue Betriebssystem sei wie gemacht für höchst nützliche mobile Werkzeuge, für Web-basierte Anwendungen. Rubinstein hört sich an, als plane er weit voraus:
„In den nächsten 10 Jahren dreht sich alles um den Übergang vom Notebook zum mobilen Computing.“
Ähnliche Töne sind von Mike Bell zu hören, der nach 16 Apple-Jahren zu Palm wechselte: „Ich bin absolut überzeugt, dass wir an etwas ganz Großem dran sind. Wir arbeiten hier an Sachen, die sind echt umwerfend – besser als alles, was ich bislang gesehen habe.“
(bk)