Sony patentiert Motion Control mit beliebigen Gegenständen
Von Alex Kling am 3. Juli 2009 2 Kommentare
Motion Control mit „Zauberstab“ für die Playstation 3, wie es Sony kürzlich vorstellte, ist noch lange nicht alles. Nach einer inzwischen veröffentlichten Patentanmeldung soll eine Kamera beliebige Objekte erkennen, um sie zur Steuerung eines Videospiels zu nutzen.
Tennisschläger zu Schwertern, um sich in den Kampf zu stürzen? Kein Problem, wenn es nach Sony geht. Von Büchern über Flaschen und Gläser bis hin zu Kaffeetassen (auch sie werden ausdrücklich in der Patentschrift erwähnt) soll eine Kamera alltägliche Gegenstände erkennen und verfolgen können. Dieses object mapping system kann im Prinzip jedes dreidimensionale Objekt identifizieren, es einbinden und ihm eine Rolle in einem Videospiel zuweisen.
Vor dem Einsatz im Spiel zeigt der Spieler den Gegenstand und dreht ihn wie etwa das U-förmige Objekt in Abbildung 2. Er speichert ein Profil dafür in einer Datei ab. Das System analysiert die Bewegungen und übersetzt sie in Spielaktionen. Wird das U-Objekt mit der offenen Seite nach oben gehalten, könnte es zum Beispiel als gezogenes Schwert interpretiert werden. Das nach unten gedrehte U hingegen steckt das Schwert wieder weg.
Die Möglichkeiten erscheinen endlos. Sony („wir können von Nintendo lernen“) meint es ernst mit Motion Control, wie diese weitere Patentanmeldung beweist. Wenn Sony dieses Patent mit PS3 und EyeToy-Kamera umsetzt, bedeutet es ernsthafte Konkurrenz für Nintendo Wii und Microsofts Gestensteuerung der Xbox 360 mit dem angekündigten „Projekt Natal“.
(ak)
Zum Thema bei TecZilla:
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Zum Thema im Web:
Abbildungen: Sony / United States Patent and Trademark Office
Wann wurde der Patentantrag denn gestellt? Wenn dies vor der Vorstellung von Natal war, könnten die Japaner M$ damit sicher das Leben etwas schwerer machen…
Spielt vermutlich nicht so die Rolle, da sich Firmen in dieser Größenordnung mit ihren Patentportfolios gegenseitig in Schach halten. Microsoft hat für Projekt Natal das Startup 3DV übernommen, das über Patente in diesem Bereich verfügt.
Wie das mit der Patent-Abschreckung funktioniert, erklärte ein Palm-CEO am besten, der sich Patentdrohungen von Apple wg. Multitouch ausgesetzt sah:
http://www.teczilla.de/palm-apple-patente-und-stachelschweine/683