PC-Hersteller: Windows 7 brachte keine große Nachfrage
Von Bernd Kling am 9. November 2009 2 Kommentare
Microsofts Chefverkäufer Ballmer jubelt, Marktforscher geben Erfolgsmeldungen aus. Dennoch konnte Windows 7 die PC-Umsätze nicht wesentlich steigern, sagen die Hardware-Lieferanten, und erwarten auch für 2009 nicht die große Wende.
Nach der Markteinführung von Windows 7 gab es Ende Oktober keine deutlich verstärkte Nachfrage nach PCs und Hardware. Die Nutzer von Windows Vista haben keinen großen Bedarf, auf Windows 7 zu aktualisieren, während andere wie üblich das erste Service-Pack abwarten, lautet zumindest eine Erklärung.
Nicht erfüllt habe sich auch die Hoffnung auf steigende Umsätze mit Touchscreen-Geräten. Die Touch-Fähigkeiten von Windows 7 bringen bei der Nutzung von Notebooks und Netbooks nur mäßige Vorteile, und auch bei Touchscreen-PCs machte sich keine dramatische Zunahme seit dem Marktstart des erneuerten Betriebssystems bemerkbar.
Damit blieben bislang größere All-in-one-PCs als der einzige PC-Bereich, der vom Windows-7-Touch wirklich profitieren konnte, wie die PC-Assembler in Taiwan signalisieren. Allerdings werden sie nur 5 Prozent des PC-Marktes im Jahr 2009 und voraussichtlich 9 Prozent im Jahr 2010 erreichen, so dass die Anbieter auch hier nur begrenzte Umsatzzuwächse erwarten können.
Einige Notebook-Anbieter meldeten zudem hohe Lagerbestände, da sie im dritten Quartal aufgrund des erwarteten Bedarfs reichlich Notebooks mit Windows 7 geordert hatten, die Marktnachfrage jedoch geringer ausfiel als erwartet. Da sowohl Notebook- als auch Desktop-Hersteller betroffen sind, rechnen die meisten Komponenten-Zulieferer im vierten Quartal mit gleichbleibenden oder allmählich sinkenden Liefermengen.
(bk)
Zum Thema bei TecZilla:
Windows 7 steigert PC-Umsätze, Apple gewinnt Marktanteile
Ballmer: Wir haben es vermasselt mit Windows Mobile
Zum Thema im Web:
Abbildung: imprese.maccabe / CC
„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ meinte schon Konrad Adenauer
Toller Journalismus!!!
Windows 7 steigert PC-Umsätze, Apple gewinnt Marktanteile
Von Bernd Kling am 3. November 2009
Mac Windows 7 Net ApplicationsViele Nutzer von Windows XP ließen Vista außen vor und kaufen erst jetzt einen neuen Computer. Aber nicht alle wechseln zu Windows 7, Apple lockt erfolgreich Umsteiger.
In den beiden Wochen vor der Markteinführung von Windows 7 gingen die PC-Umsätze zurück. In der Woche vom 18. bis 24. Oktober aber beobachteten US-Marktforscher eine PC-Umsatzspitze, die immerhin 40 Prozent über den Umsätzen der gleichen Woche im Vorjahr lag. Die ersten drei Tage von Windows 7 hatten es gebracht. Microsoft, Dell und HP dürfen sich freuen.
Lass mal den Adenauer ruhen, sooo widersprüchlich ist das auch wieder nicht. Die erste Meldung gibt vor allem die US-Perspektive und Zahlen der Marktforschungsfirma NPD Group wider, die von einer kurzfristigen Umsatzspitze berichtete. Dieser Beitrag hingegen beruht auf Quellen taiwanischer Auftragsfertiger, die aus ihrer Auftragslage auf die tatsächliche Marktentwicklung schließen. Aus solchen verschiedenen Meldungen ergibt sich allmählich ein Bild abseits der üblichen gleichlautenden Berichte, die nicht selten von den PR-Absichten einzelner Firmen geprägt sind.
Da wir gerade beim Thema sind (das lohnte jetzt keine eigene Meldung): Nach einem Bericht von IDC stieg die Zahl ausgelieferter Mikroprozessoren im dritten Quartal 2009 um 23 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal, was ebenfalls wieder beeindruckende PC-Umsätze vermuten ließe. Dabei fällt aber vor allem die Zunahme billiger Atom-Chips um 35 Prozent auf, die überwiegend in Märkte wie China gingen.