Vodafone plant eigenen E-Reader

Von am 4. Juli 2009  

Ein deutscher Marktstart des E-Book-Readers Amazon Kindle scheiterte vorerst an den hohen Forderungen deutscher Mobilfunker für die Datenanbindung. Jetzt zieht Vodafone ein eigenes Lesegerät aus der Tasche, wie Konzernkreise verraten. So ein Zufall aber auch?

Schon im Herbst will Vodafone einen E-Reader für Bücher und Zeitungen anbieten. Deutschland-Chef Friedrich Joussen lasse dafür ein eigenes Gerät entwickeln, Prototypen würden bereits bei Vodafone getestet. Die Wirtschaftswoche bekam all das bestätigt von „Konzernkreisen, die mit dem Projekt vertraut sind“.

Der Vertrieb des Lesegeräts könnte von Verlagen übernommen werden, die es ihren Lesern im Rahmen von Zeitungs- oder Magazinabonnements überlassen. Das erscheint nicht ausgeschlossen, denn auch bei den US-Verlagen ist es eine der großen Hoffnungen, dank eigener Lesegeräte die Leser mit ins digitale Zeitalter nehmen – und sie vor allem als zahlende Abonnenten behalten zu können.

Gleichzeitig bereitet das Berliner Startup Wizpac den Marktstart des E-Book-Readers Txtr vor und soll bereits einen Vertrag mit einem führenden Netzbetreiber abgeschlossen haben. Von dem natürlich nicht auszuschließen ist, dass er T-Mobile heißt.

Damit könnten sich auch die Gründe für die berichtete Blockade des Amazon-Readers Kindle durch überzogene Gebührenforderungen der Mobilfunker klären. Stellt sich nur die Frage, ob und wie viel mehr die deutschen Verleger für die Datenverbindungen bezahlen. Sie scheinen auf selbst vertriebene Lesegeräte zu setzen und hoch zu pokern im Wettlauf um den Markt der E-Leser.

(bk)

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Wiwo

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