Sind Deutschkenntnisse wichtig für Journalisten?
Von Bernd Kling am 28. Juli 2009
Eher nicht, wie wir sehen. Da es gerade um Lernen am PC geht: Wie wäre es mit ein wenig Nachhilfe am PC für den Redaktionsnachwuchs bei Computerbild?
Das ist in mehrfacher Hinsicht ein Beispiel für den „Qualitätsjournalismus“, den die Herren Burda und Döpfner so gerne hochhalten, wenn sie neue „Leistungsschutzrechte“ für ihre Konzerne einfordern. Dabei ist es noch das geringste Problem, wenn diese Qualtitätsschreiber schon in der Überschrift nicht Einzahl- und Mehrzahl unterscheiden können.
In seiner Brandrede vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten hatte Springer-Chef Döpfner die Leistung seiner Schreiber im Vergleich zu Blogs hervorgehoben: Nein, es gebe keine Gefährdung des Journalismus durch „nutzergenerierte Inhalte wie zum Beispiel Blogs“, wie es einige „Kulturpessimisten“ sähen. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun“, hatte er dazu erklärt. Die Menschen würden auch in Zukunft „gut erzählte, von Profis recherchierte Geschichten“ nachfragen.
Computerbild gibt in diesem schönen Beispiel kommentarlos die mundgerecht aufbereiteten Ergebnisse einer klar von Interessen geprägten, vom dominierenden Chiphersteller Intel beauftragten Umfrage wieder. Das schmeckt nach Copy & Paste, nach einem PR-Text, der als redaktioneller Inhalt erscheinen möchte.
Gut erzählt? Vielleicht. Von Profis recherchiert? Recherchiert?
(bk)
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Springer-Konzern will den PC verteuern durch Internet-Abgabe
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Screenshot: Computerbild.de