Sony Ericsson und Nokia tauchen ab

Von am 17. April 2009  

nokia-officesDie Handybranche hat es kalt erwischt. Sony Ericsson erlebte einen Umsatzrückgang von fast 40 Prozent und schickt 2000 Mitarbeiter in die Wüste. Nokia will wieder an die Zukunft glauben, sieht die Talsohle aber noch nicht erreicht.

Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres musste Sony Ericsson einen Verlust von 358 Millionen Euro vor Steuern wegstecken. Die Marktanteile des Herstellers fielen von acht auf sechs Prozent. Die Anzahl der ausgelieferten Geräte fiel um 36 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahrs. Der durchschnittliche Preis eines Mobiltelefons von Sony Ericsson fiel in den letzten 12 Monaten um einen Euro auf 120 Euro. Ähnlich wie Nokia geht die Firma von einem weltweiten Rückgang des Handymarkts im Jahr 2009 um mindestens 10 Prozent aus. Den Rückgang der Verkäufe erklärt Sony Ericsson mit dem weiterhin schwachen Verbrauchervertrauen sowie der verringerten Lagerhaltung in Vertrieb und Einzelhandel.

Nokia berichtete bereits einen 90-prozentigen Gewinnrückgang für das erste Quartal 2009. Die Nokia-Manager versuchen ihre Anleger jedoch mit einem positiven Spin zu überzeugen. „Der Markt fällt nicht mehr in unkontrollierter Weise“, interpretierte Nokias CEO Olli-Pekka Kallasvuo und hob vor allem die deutlich verringerten Lagerbestände hervor. „Die Zeichen der Stabilisierung zum Ende des ersten Quartals ermutigen mich.“

Finanzchef Rick Simonson setzte allerdings heute in einem Interview mit der finnischen Tageszeitung Helsingin Sanomat nach: „Wir glauben nicht, dass die Mobiltelefon-Märkte bereits die Talsohle dieser Rezession erreicht haben.“ CEO Kallasvuo räumte ebenfalls ein, zwar seien die Märkte nicht länger im freien Fall, doch sei es zu früh für die Schlussfolgerung, dass die Nachfrage bereits den tiefsten Punkt erreicht habe.

Den Glauben an die Zukunft gestärkt aber habe die rasche Räumung der Lagerbestände zum Jahresanfang. Schon in den nächsten Monaten sei wieder mit stärkerer Nachfrage für Nokia-Geräte zu rechnen. Zudem habe sich der Marktanteil bei den gewinnbringenderen Smartphones gegenüber dem vierten Quartal des letzten Jahres von 32 Prozent auf 36 Prozent erhöht. Nokia, auch im ersten Quartal mit 38 Prozent Marktanteil der weltweit führende Anbieter von Mobiltelefonen, erwartet sogar, diese Position weiter verbessern zu können.

(bk)

Abbildung: Estormiz

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Zum Thema im Web:

BBC

Wall Street Journal

Reuters

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