Steve Ballmer: Android ist nicht wirklich kostenlos

Von am 23. Mai 2010  

Der Microsoft-CEO gibt sich gelassen und droht erneut mit Patenten

Steve Ballmer brach bei der iPhone-Ankündigung in Gelächter aus und vestummte erst wieder, als es an Windows Mobile vorbeizog. Inzwischen sieht er auch noch die Rücklichter von Android OS, während Geräte mit Windows Phone 7 auf sich warten lassen.

Die Sprache hat er aber noch nicht ganz verloren, wie ein Interview mit Fortune / CNN Money beweist. Er begann umschweifig über das Auf und Ab im Geschäftsleben zu philosophieren und zeigte auf Nokia und RIM, die immer noch ganz vorne sind. Android hingegen schien er eher als Zufallstreffer sehen zu wollen:

„Android ist mehr, Google ist mehr mit ‚Nur Software‘ an die Sache herangegangen, was seine Vorteile hat, es ist auch unser Ansatz. Und sie haben den Markt in einem guten Zeitfenster getroffen bezüglich Touch.“

Auf die rhetorische Frage, ob es nicht Microsofts Ansatz wäre, etwas kostenlos abzugeben: „Nein – es ist nichts kostenlos an Android. Ich meine, am Ende des Tages, wir wir gewiss in einer Reihe von Fällen durchgesetzt haben, gibt es Lizenzen für geistiges Eigentum, die dafür fällig sind. Ob sie dafür nun etwas berechnen oder nicht, das ist ihre Geschäftsentscheidung.“

Das ist die gewohnt nebulöse FUD-Stategie, wie sie Microsoft schon lange gegen Open-Source-Software und Linux im Besonderen fährt. Mit voller Absicht werden angeblich verletzte Patente nie genannt, gleichzeitig bedrängt Microsoft einzelne Hersteller zum Abschluss von Lizenzvereinbarungen und versucht damit eine gesamte Branche zu verunsichern. Nach Ballmer müssten alle Hersteller hohe Lizenzgebühren für ein paar Patente aus dem Microsoft-Pool bezahlen – um Windows Phone 7 weniger teuer aussehen zu lassen.

Es ist innovationsfeindlich, aber auch eine erwiesene Verliererstrategie. Im ersten Quartal 2010 überholte Android in den Verkaufszahlen weltweit, obwohl Windows Mobile noch vor einem Jahr einen vielfachen Vorsprung hatte.

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