Steve Jobs und sein Android-Problem

Von am 19. Oktober 2010 4 Kommentare 

Steve Jobs und sein Android-ProblemAndy Rubin tweetet zurück

Apples iOS wird von Android überholt. CEO Steve Jobs will es noch immer nicht wahrhaben und zetert gegen Android OS und Open Source. Andy Rubin versucht ihm mit weniger als 140 Zeichen zu erklären, was das eigentlich ist.

Ein schlechter Gewinner

Apple wie Google konnten wieder einmal überragende Quartalsergebnisse erzielen. Steve Jobs hatte die besten Gründe, mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Er war aber alles andere als das, sondern erging sich in heftigen Schmähungen einer nicht weniger erfolgreichen Konkurrenz, als wäre er persönlich beleidigt über deren Erfolge. Er verhielt sich nicht wie ein Gewinner. Sondern eher wie ein schlechter Verlierer, weil er nicht allein abräumen konnte.

Es darf nur ein Genie geben und nur sein einziges Betriebssystem. Nur einen Hersteller und nur eine Bedienoberfläche. Das Einheits-Smartphone. Eben das iPhone für alle:

„Viele Android-Hersteller installieren proprietäre Benutzerschnittstellen, um sich von der üblichen Android-Erfahrung zu unterscheiden. Der Benutzer muss das alles selbst herausbekommen. Vergleichen Sie das mit dem iPhone, bei dem jedes Gerät genau gleich funktioniert.“

Quelloffene, freie Software – auf der letztlich auch Mac OS X und iOS aufbauen – schmähte Jobs als Hokuspokus: „Offen gegen geschlossen – wir glauben, das dient nur dem Versuch der Vernebelung dessen, worauf es wirklich ankommt: Was ist am besten für den Verbraucher? Fragmentiert gegen integriert. Wir denken, Android ist sehr, sehr fragmentiert und wird jeden Tag fragmentierter.“

„Offen gewinnt nicht immer“, beharrt Jobs trotzig. Will er damit aktuelle Markterhebungen und Prognosen widerlegen, nach denen Android locker an Apples iOS vorbeizieht?

Das iPad verkaufte sich gut, aber nicht so gut wie allgemein erwartet. Selbstzweifel lässt Jobs nicht zu, schmäht vielmehr Android-Tablets wie Samsung Galaxy Tab als Totgeburten – „dead on arrival“. Den Grund scheint er vor allem in ihrem oft handlicheren Format mit 7 Zoll Diagonale sehen zu wollen, die nicht dem einzig wahren Maß von Apples iPad entsprechen.

Wie schon zuvor versuchte Jobs wieder mit den Aktivierungszahlen zu jonglieren, um im Vergleich mit Android gut abzuschneiden. Alles Zetern und alle Zahlenspiele konnten nicht überzeugen. Die Anleger – auf die das alles zielte – nahem es ihm nicht ab und ließen Apples Kurs nachbörslich um 5,8 Prozent abdriften.

Steve Jobs zetert, Andy Rubin antwortet

Inzwischen kam auch eine knappe Antwort von Android-Chef Andy Rubin. Er schickte sie als Tweet, nachdem er erstmals bei Twitter aktiv wurde. Rubin gelang es, „offen“ mit weniger als 140 Zeichen zu definieren.

Andry Rubin Tweet Open

Das ist klar an Steve Jobs adressiert, wenn auch in echter Entwicklersprache. Vielleicht kann es jemand für ihn übersetzen?

Eine weitere Antwort folgte von TweetDeck-Gründer Iain Dodsworth. Jobs hatte in seiner Android-Tirade unter anderem behauptet, TweetDeck hätte von großen Problemen bei der Entwicklung des gleichnamigen Twitter-Clients berichtet („mit über 100 verschiedenen Versionen von Android-Software auf 244 verschiedenen Geräten“).

Stimmt alles nicht, stellte Dodsworth wiederum mit einem Tweet richtig: „Haben wir jemals behauptet, es sei ein Alptraum gewesen, für Android zu entwickeln? Quatsch, haben wir nicht. Es war nicht so.“

Tatsächlich hatten die Entwickler Vielfalt statt Einfalt begrüßt: „Aus unserer Perspektive ist es ziemlich cool, dass unsere App auf einer großen Vielzahl von Geräten und Variationen von Android OS läuft.“

Abbildung: Matt Buchanan / CC

Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • TwitThis



Kommentare

4 Stellungnahmen zu “Steve Jobs und sein Android-Problem”
  1. Thomas sagt:

    Puuuh, was für ein krankhaft, ehrgeiziger Mensch, zugleich aber auch Hasserfüllt, armer Steve! Alleine nur deshalb, auch wenn er mir leid tut, kommt für mich nur Android in Frage, auch wenn dieses System nicht perfekt ist. Z.B. hab ich immer noch Android 1.6, aber was solls? Ich kann mit meinem HTC alles machen was ich möchte und vermisse auch mit 1.6 nichts 🙂

    Übrigens bestätigt Tweetdeck auch in deren Blog, dass es nicht schlimm war für Android zu entwickeln: http://blog.tweetdeck.com/android-ecosystem

    Schon blöd wenn man vor versammelter Presse mit Lügen und Falschaussagen rum schmeißt und hinter her alles auffliegt 😉

  2. Christian W. sagt:

    😉 mein Gott, versteh Euer Problem und diese Kommentare nicht. Was ist HTC oder Android, wer will sowas? Apple hat uns aus der PC-Windows-Steinzeit geführt. Arme verwirrte Menschen, küsst dem Mann die Füsse. iPhone4 und AppleTV werden spätestens zu Weihnachten mein eigen sein.

    „Lieber Vater Steve in Cupertino“

    Geheiligt werde dein Apfel
    Dein Mac komme
    Dein Preis geschehe
    wie im Shop, so auch online
    unser täglich OS X gebe uns heute
    und vergib uns unsere Ungeduld
    wie auch wir warten
    auf neue Produkte
    und führe uns nicht in Versuchung
    sondern erlöse uns mit Neuigkeiten
    denn dein ist dein Reichtum, deine Sturheit,
    deine Genialität und unsere Verherrlichung
    in Ewigkeit

    Amen

  3. Quellen? sagt:

    interessanter Beitrag.
    Schade nur, dass Behauptungen hier nicht mit wichtigen Quelldaten untermauert werden und keine Quellen / Quellartikel zu den Zitaten bereitgestellt werden.

    “ Will er damit aktuelle Markterhebungen und Prognosen widerlegen, nach denen Android locker an Apples iOS vorbeizieht? “

    “ Wie schon zuvor versuchte Jobs wieder mit den Aktivierungszahlen zu jonglieren, um im Vergleich mit Android gut abzuschneiden. “

    etc.

Trackbacks

Was andere über diesen Beitrag sagen ...
  1. […] …entwickelt sich irgendwie immer mehr zum >> nobrainer << gut, das wissen eh schon viele die nicht oder nicht mehr der Verschleierungstaktik und Gehirnwäsche von Apple unterliegen. Gut zusammengefasst hat das ganze TecZilla in einem echt lesenswerten Artikel! […]