T-Mobile: VoIP kostet doppelt
Von Marcel Bantle am 2. Juni 2009 1 Kommentar
T-Mobile gibt die Blockade der Internet-Telefonie auf, aber nur gegen Aufpreis. Die Nutzung von VoIP-Diensten wie Skype soll monatlich mindestens 9,95 Euro zusätzlich zu den Datentarifen kosten.
Die unsinnige Blockade wäre ohnehin nicht haltbar gewesen, zumal die obersten Regulierer der EU bereits aufmerksam wurden. Ob die Kunden allerdings noch einmal bezahlen wollen für die gleichen Datenbits, für die sie bereits Datentarife bis hin zu unterschiedlich teuren „Flatrates“ löhnen?
Für die zusätzliche Kostenrechnung muss die gleiche Begründung herhalten wie zuvor für das vollständige, wenn auch bislang nur theoretische Verbot der Internet-Telefonie: Die schwächlichen Mobilfunknetze drohten zu reißen, wenn per VoIP telefoniert wird. Für das befürchtete Dauer-VoIPen seien „zusätzliche Investitionen in das Netz“ vonnöten. Die aber wolle man keinesfalls anderen Kunden aufbürden, die das doch gar nicht nutzen wollten.
Billig wird es nicht, vielmehr beträgt allein der Preis für die VoIP-Option mindestens 9,95 Euro monatlich, auch noch gestaffelt nach Vertrag. Doppelt kassieren möchte T-Mobile in jedem Fall, nämlich zusätzlich für die bei der Übertragung anfallenden Daten. Mit ähnlichen Tarifen beabsichtigt auch Vodafone, die Netzneutralität im Mobilfunkbereich auszuhebeln.
T-Mobile und Vodafone, einfach mal in die Schweiz schauen: Dort haben die Mobilfunker nichts gegen VoIP. Sie blockieren nicht, sie kassieren nicht doppelt, und ihre Netze brechen nicht zusammen. Besteht der Unterschied schlicht und einfach darin, dass die Schweizer Regulierer wachsamer sind?
(mb)
Abbildung: Thorsten Bachner / CC / Skype (Montage: TecZilla)
TecZilla über T-Mobile, VoIP und Skype
Zum Thema im Web:
Wenn man zur Primetime über hasdpa surft merkt man schon einen drastischen Geschwindigkeitseinbruch, und skype verbraucht – zumindest am PC – sehr viel Bandbreite.