Tablets kannibalisieren Netbooks
Von Bernd Kling am 6. Mai 2010 1 Kommentar
Als Kollateralschaden der iPad-Einführung mit betroffen sind iPod touch, E-Reader, Desktops-PCs und Gaming-Handhelds – und nicht zuletzt Produkte von Apple selbst
Mit „Tablets essen Netbook auf“ lässt sich das noch nicht übersetzen, aber die bisher ungebremsten Wachstumsraten für Netbooks gingen deutlich zurück. Der Tiefpunkt war im Januar, als Apple das iPad vorstellte, gefolgt von einer wahren Flut von angekündigten Tablets. Seither konnten Netbooks nicht mehr an die gewohnten Zuwachsraten anknüpfen, wie ein Report von Katy Huberty ausweist, einer Analystin bei Morgan Stanley. Sie wartete dafür Zahlen des Marktforschungsunternehmens NPD aus dem US-Einzelhandel aus.
Thema des Berichts war die Übernahme des Smartphone-Herstellers Palm durch HP. Um das hochgerechnete Ergebnis ihrer Analyse vorwegzunehmen: Sie rechnet mit einem HP-Tablet mit Palms WebOS, das sich 15 Prozent des Tablet-Marktes holt.
Das liegt noch in einer ungewissen Zukunft, hier und heute aber präsentiert sie die spannenden Ergebnisse einer Umfrage von Morgan Stanley / Alphawise aus dem März. Demnach erklärten 44 Prozent der US-Verbraucher, die den Kauf eines Apple-Tablets planten, es statt einem Netbook oder Notebook-Computer kaufen zu wollen.
Darüber hinaus schnitt sich Apple mit dem iPad offenbar selbst, denn für 41 Prozent der willigen iPad-Käufer sollte es als Ersatz für einen iPod touch dienen. 28 Prozent wollten es anstelle eines E-Readers, 27 Prozent anstelle eines Desktop-PCs, 17 Prozent anstelle eines Gaming-Handhelds. Nicht nur beim Medienplayer iPod touch, sondern auch bei Notebooks und Desktops betrafen die Ersatzkäufe überwiegend Computer von Apple – mit den gleichzeitig entgangenen Verkäufen musste das Unternehmen daher auf deutlich höhere Umsätze wie Gewinne verzichten.
Diagramm: Morgan Stanley Alphawise
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