US-Händler: „Windows 8 läuft schleppend“

Von am 20. November 2012  

Hoffen auf 2013

Triumphmeldungen Microsofts blieben nach der Markteinführung von Windows 8 auffallend aus. Dafür plaudert jetzt ein führender Computerhändler über die ebenso ausgebliebene Nachfrage nach der Software und PCs, die mit dem vorinstallierten neuen Betriebssystem auf Käufer warten.

Die ursprünglich erhoffte „Explosion“, auf die sich der Händler vorbereitet hatte, ist ausgeblieben. Das bekannte im Interview mit ReadWrite Merle McIntosh, Senior Vice President von Newegg. Sein Unternehmen macht mit 2400 Mitarbeitern jährlich rund 2,5 Milliarden Umsatz und dürfte damit der führende Online-Anbieter von Computern, Unterhaltungselektronik und Gadgets in den USA sein.

Obwohl nicht rundum überzeugt, hatte sich Newegg für die erhoffte Verkaufsexplosion dank Windows 8 vorbereitet. „Wir planten also zusammen mit unseren Partnern, um für eine Explosion vorbereitet zu sein.“ Wie wohl bekannt, sei aber nichts explodiert. „Schleppend gelaufen“ sei es auf der Softwareseite. „Auf der Hardwareseite beginnen wir eine langsame, aber stetige Zunahme bei Notebooks zu sehen, und während die Tablets verfügbar werden, beginnen wir auch ein paar Lichtblicke auf der Tablet-Seite der Gleichung zu sehen.“

Wie eine Newegg-Sprecherin mitteilte, trugen bislang vor allem Notebooks und Desktop-PCs zu den verkauften Windows-8-Geräten bei, und das in etwa gleichen Anteilen. Aber auch die Tablet-Umsätze nähmen zu, und Newegg erwarte eine Fortsetzung dieses Trends im nächsten Jahr.

Diese vorsichtigen und zahlenmäßig nicht näher aufgeschlüsselten Angaben hören sich fast noch beschönigend an. McIntosh muss auch einräumen, dass es bei weitem nicht vergleichbar ist mit den Abverkäufen von Windows 7 nach seiner Einführung, hat aber eine gute Erklärung dafür parat. „Wie Sie wissen … der Start von Windows erfolgte, um ein Vista-Problem zu lösen, und es gab viel aufgestauten Bedarf dafür.“

Er rechnet kurzfristig mit hohen Nachlässen für Windows 8 – zu erwarten sei beispielsweise eine Preisreduzierung des Upgrades auf Windows 8 Pro von 69 Dollar bis hinab in die Gegend von 20 Dollar. Sein Laden aber werde das nicht mitmachen – man wolle doch kein Geld verlieren, wenn es nicht sein müsse.

Persönlich halte er ja Windows 8 für eine großartige Software und glaube auch an ihren langfristigen Erfolg: „Ich glaube, es wird sich verfestigen, aber es wird erst nächstes Jahr mitten in der ersten Jahreshälfte passieren, vermutlich zum Ende des ersten Quartals und ins zweite Quartal hinein, wenn es wirklich etwas Schwung bekommt. Das ist meine Meinung“

Er hätte auch einfach sagen können: Redmond, wir haben ein Problem.

Screenshot: Newegg.com

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