Verdoppelte Umsätze mit E-Books ohne DRM

Von am 25. Januar 2010  

Vor 18 Monaten entfernte der renommierte IT-Verlag O’Reilly den Kopierschutz für elektronische Bücher. Und nein, keine verheerenden Umsatzverluste durch Piraterie, wie von anderen Verlagen befürchtet. Tatsächlich legten die Verkäufe um 104 Prozent zu.

Das sollten nicht zuletzt auch deutsche Verleger und ihr Traditionsverband Börsenverein des Deutschen Buchhandels zur Kenntnis nehmen, noch immer gelähmt in Piraten-Panik. Auch Amazon darf gerne einen Blick auf diese Zahlen werfen und könnte sich weitere peinliche DRM-Affären ersparen. Apple schließlich könnte anfangen zu überlegen, ob der Verzicht auf das verbraucherunfreundliche Digital Rights Management bei Büchern nicht ebenso angebracht ist wie bei Musik. Es hat lange genug gedauert bis zur DRM-Freiheit von MP3-Dateien. Hoffentlich geht das schneller mit E-Books für das Apple-Tablet, Amazon Kindle und andere Lesegeräte.

Zu befürchten ist allerdings, dass die Verlage weiterhin auf DRM drängen, aus irrationaler Angst vor der digitalen Zukunft. Die O’Reilly-Zahlen aber verraten um 104 Prozent gesteigerte Umsätze mit DRM-freien E-Books im Jahr 2009 im Vergleich zu 2008 (das schon 50 Prozent mehr als 2007 brachte). Erhellend könnte dazu natürlich ein Vergleich mit den E-Book-Umsätzen Amazons sein, die der führende Online-Buchhändler jedoch nicht preisgeben will. Warum eigentlich?

(bk)

Screenshot: O’Reilly

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