Was machen die eigentlich mit ihren iPads?
Von Bernd Kling am 2. Oktober 2010 2 Kommentare
Umfragen zum Nutzerverhalten
Nach einer Studie von Displaysearch wurden im zweiten Quartal 14 Prozent weniger Netbooks verkauft. Während nur 6,6 statt 7,6 Millionen Netbooks bis 10,2 Zoll wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs verkauft wurden, setzte Apple zugleich 3,3 Millionen iPads ab. Das legt einen Zusammenhang nahe, andererseits ist auch schlicht und einfach eine Marktsättigung zu vermuten, nachdem Netbooks von einem Verkaufsrekord zum nächsten eilten.
Die US-Marktforscher der NPD Group haben eine Antwort parat, nachdem sie Besitzer von iPads befragten. Nur 13 Prozent von ihnen kauften ein Apple-Tablet anstelle eines PCs / Notebooks / Netbooks. 24 Prozent jedoch entschieden sich für das iPad anstelle eines E-Readers, dessen Kauf sie zuvor geplant hatten. Daraus ergibt sich, dass sie überwiegend zusätzlich und nicht anstelle anderer Geräte erworben wurden. Die große „Kannibalisierung“ der Netbooks durch Tablets, von Analysten bereits befürchtet, steht demnach nicht unmittelbar bevor.
Early Adopters und die Nachkommenden
Es gibt allerdings große Unterschiede zwischen den ersten Käufern, die das iPad in den zwei Monaten unmittelbar nach der Markteinführung kauften, und den späteren Käufer. Die frühen Käufer sind extrem Apple-geneigt, denn bei 50 Prozent von ihnen stand bereits ein Apple-Computer im Haushalt, bei den späteren noch 45 Prozent – auch das weit über dem Durchschnitt der US-Haushalte von rund 11 Prozent. Insgesamt 38 Prozent der iPad-Käufer hatten bereits ein iPhone. Über einen Windows-Desktop verfügten sie unterdurchschnittlich oft mit 53 Prozent (75 Prozent im Durchschnitt aller Haushalte).
80 Prozent der Früheinsteiger erklärten sich als „sehr zufrieden“ mit ihrem Gerät im Vergleich zu 65 Prozent der späteren Käufer. Dem entspricht auch eine wesentlich zeitintensivere Nutzung durch die Early Adopters, die ihr iPad im Schnitt über 18 Stunden in der Woche nutzen.
Am häufigsten genutzt werden die iPads für Websurfen, E-Mail und Spiele. Die frühen Käufer nutzen darüber hinaus auch stärker die Multimedia-Features. Es ist um 44 Prozent wahrscheinlicher, dass sie auf dem Tablet YouTube-Videos betrachten, Filme (50 Prozent) oder TV-Serien ansehen (60 Prozent) oder E-Books lesen (38 Prozent).
Mit dem iPad ins Bett
Als wichtigste Vorteile schätzen die Nutzer die gute Tragbarkeit, die einfache WLAN-Verbindung, jedoch weniger die Datenverbindung über Mobilfunk. Zu 20 Prozent werden iPads im Bett genutzt und damit kaum weniger als stationär auf einer festen Oberfläche (25 Prozent).
Und was fehlte? Nach Gründen für Unzufriedenheit befragt, nannten 51 Prozent der Befragten das Fehlen von USB-Anschlüssen. Dichtauf folgten die fehlende einfache Lösung für das Drucken sowie die mangelnden Multitasking-Fähigkeiten (das mehr oder weniger zu beheben verspricht Apple durch ein kommendes Update von iOS).
Abbildung: Tom Raftery / CC
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