WebOS und MeeGo: Nichts geht vor 2011

Von am 6. Oktober 2010  

Keine neuen Smartphones in diesem Jahr – und schon gar keine Tablets

Während Googles Android OS und Apples iOS bei Smartphones die Führung übernahmen, haben die noch vor wenigen Jahren unbestrittenen Marktführer Nokia und Palm (inzwischen von HP aufgekauft) größte Schwierigkeiten, überhaupt wieder Tritt zu fassen. Inzwischen mussten sowohl HP als auch Nokia das Handtuch werfen, was lange erwartete Neuvorstellungen mit WebOS und MeeGo angeht.

Obwohl bei Nokia eben der für MeeGo verantwortliche Manager verloren ging, kommt die offizielle Verlautbarung zum weiteren Geschehen von Entwicklungspartner Intel. Wir erinnern uns, Intel steuerte das Linux-basierte Netbook-OS Moblin bei, das mit Nokias Maemo zu einem universellen Betriebssystem namens MeeGo für mobile Geräte verschmelzen sollte. Intel unterstützt MeeGo vor allem in der Hoffnung, dass in künftigen Smartphones nicht nur Prozessoren der ARM-Architektur, sondern auch Intels Atom-Chips zum Einsatz kommen.

„Sehr zufrieden mit den Fortschritten“

Das war und ist der Plan, erklärte nun Doug Fisher, als Vice President für die Software and Solutions Group verantwortlich. Geräte sind jedoch laut Fisher nicht vor der ersten Jahreshälfte 2011 zu erwarten, der zugleich betonte, alles laufe planmäßig: „Wir haben unsere Termine geschafft. Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten von MeeGo bis heute.“

Tatsächlich wurde MeeGo 1.0 für Netbooks bereits im Mai vorgestellt, gefolgt von einer Preview für Smartphones im Juni. Noch in diesem Monat soll die Version 1.1 kommen, die Touchgesten sowie Telefonfunktionen unterstützt und für Tablet-PCs wie Smartphones gedacht ist. Echte Produkte aber wird es in diesem Jahr keine mehr geben – verständlich nach all den Peinlichkeiten um das deutsche WeTab, das als erstes und vorläufig einziges Tablet mit MeeGo in ersten Tests überhaupt nicht beeindrucken konnte.

Als einziger Hersteller hat sich bislang Nokia öffentlich zu Smartphones mit MeeGo bekannt. Intel gibt jedoch an, mit mindestens einem weiteren Unternehmen in Gesprächen zu sein, was sich auch nicht eben beeindruckend anhört.

Da könnte sogar HP noch etwas schneller in die Zielgerade gehen. Nach langem Schweigen verriet Eric Cador, Senior Vice President von HP: „Sie werden neue Mobiltelefone von uns Anfang nächsten Jahres sehen.“

Es hat gedauert, nachdem die Palm-Übernahme im April bekannt wurde, die HP immerhin 1,2 Milliarden US-Dollar wert war. Cador bestätigte bei einer Branchenveranstaltung in Barcelona erneut, dass es bei der Übernahme vor allem um das Betriebssystem WebOS und Palms IP-Rechte ging. Selbst Palms früherer CEO Jon Rubinstein, der inzwischen für HP tätig ist, konnte vor kurzem noch keine Termine nennen und drückte verhalten seine Unzufriedenheit über fehlende neue Produkte aus.

Abbildung: MeeGo

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