Windows 8 fragmentiert: Vier Versionen für ARM-Prozessoren

Von am 18. Mai 2011 3 Kommentare 

Intel enthüllt Microsofts Tablet-Pläne und will weiterhin keine Prozessoren der ARM-Architektur herstellen

Im Januar gab Microsoft erstmals die Absicht zu, die nächste Version von Windows nicht nur auf Intels x86-Chips, sondern auch auf den Prozessoren der ARM-Architektur lauffähig zu machen. Das zielt vor allem auf den Einsatz des Betriebssystems auf Tablets und sogar Smartphones, wie zunehmend deutlich wird. Mehr darüber verriet jetzt Intel bei einer Investorenkonferenz in Santa Clara.

ARM-Versionen nicht rückwärtskompatibel

Intel versäumte es dabei nicht, auf eine entscheidende Einschränkung der ARM-Version von Windows 8 hinzuweisen, die fehlende Rückwärtskompatibilität. Während auf den Varianten für Intel-Chips auch ältere Windows-Programme laufen, gilt das nicht für das ARM-Windows. Es soll nicht weniger als vier Versionen für ARM geben, maßgeschneidert für Mobiltelefone und Tablet-Computer.

Diesen Markt will Intel aber ebenfalls bedienen aus der eigenen Chip-Produktion. Intel setzt weiterhin auf x86 und wird nicht auf den ARM-Zug aufspringen, machte Intels CEO Paul Otellini klar. Die Frage, ob auch Intel parallel in die Produktion von ARM-Prozessoren einsteigen will, beantwortete er mit einem klaren Nein. Nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen hält er es nicht für sinnvoll:

„Es gibt keinen Vorteil, diesen Weg zu gehen. Wir wären von jemand anderem abhängig, wir wären von ARM abhängig. Wir müssten ihnen Lizenzen bezahlen, das würde unter dem Strich unser Ergebnis verringern. Ich denke, wir können es besser.“

Intel kündigt Smartphones mit Intel-Chips für Anfang 2012 an

Intel propagiert seit Jahren den Einsatz der eigenen Chips auch in Smartphones, machte aber bislang keine sichtbaren Fortschritte. Die stromsparenden ARM-Prozessoren haben eine Alleinstellung bei Smartphones erreicht und besetzen den aufstrebenden Tablet-Markt. Der Intel-Chef bleibt dennoch bei seinem Kurs und sagt Smartphones mit Intel-Chips schon in etwa einem Jahr voraus.

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Kommentare

3 Stellungnahmen zu “Windows 8 fragmentiert: Vier Versionen für ARM-Prozessoren”
  1. war da mal was? sagt:

    Hat Intel nicht zwischenzeitlich ARM mal komplett besessen?

  2. Frage sagt:

    Was bedeutet hier „nicht rückwärtskompatibel“?
    – Es laufen keine 16bin-Anwendungen (wäre ja auch bei 64bit-Win7 schon der Fall)
    – oder alles was mit dem Visual Studio in der Version < 20?? erstellt wurde?

  3. hux sagt:

    Gemeint ist von ihm, dass eben keine x86/x64 Anwendungen laufen, was ja selbsterklärend ist. Es laufen also nur solche, die neu für Windows auf ARM geschrieben oder aber für ARM nachträglich kompiliert werden. Das wird bei aktuellen Programmen sicherlich (wo es Sinn macht) vom jeweiligen Hersteller gemacht. Bei älteren Programmen passiert das ziemlich sicher nicht. Das Ergebnis für den Anwender ist damit ähnlich dem, als wenn der Support für älterer APIs betriebsystemseitig aufgegeben worden wäre, also keine Rückwärtskompatibilität gegeben wäre.

    Ein Vorteil haben hierbei natürlich die ISVs, die auf .Net zur Anwendungentwicklung gesetzt haben. Hier kommt dann zum ersten Mal wirklich der Vorteil platformunabhängigkeit zum Tragen und die Anwendungen sollten direkt auf Windows für ARM lauffähig sein.

    Die viel interessantere Botschaft hier ist: „…vier Versionen für ARM geben, maßgeschneidert für Mobiltelefone und Tablet-Computer.“ Windows 8 für Tablets ist klar, aber für Smartphones. Das ist „neu“, denn schließlich haben sie mit Windows Phone 7 ja gerade erst ein neues Phone OS auf den Markt gebracht. Wenn man aber die zunehmend gelingende Komponentisierung von Windows betrachtet (MinWin), ist der Schritt „Ein OS für alle Platformen“ nur vollkommen sinnvoll. Das könnte auch ein Grund sein, warum WP7 nur Silverlight Anwendungen zulässt. So sind die Anwendungen und wahrscheinlich auch alle Userspace OS Elemente (Menüführung usw) auch auf Windows 8 lauffähig und man kann den ganzen Unterbau einfach austauschen, ohne dass es wieder zu einem kompatibilitätsschnitt kommt wie zwischen Windows Mobile und Windows Phone.