Windows 8: Microsoft will von Apple lernen
Von Bernd Kling am 29. Juni 2010 4 Kommentare
Apple-Fanboys sind entzückt
Microsofts Börsenwert wurde von Apple überholt, und der Schock sitzt tief, obwohl Windows noch immer den Desktop dominiert. Wenn sich geleakte Pläne für Windows 8 bestätigen, scheint Ballmer & Co nichts anderes ein als eine große Kopieraktion einfallen zu wollen, um sich aus langjähriger Stagnation zu befreien. Die Folien gingen offenbar an OEM-Hersteller, die Verschwiegenheitserklärungen zu unterschreiben hatten, aber dennoch nicht alle dicht hielten.
„Wie es Apple macht“ erklärt eine der Powerpoint-Folien explizit und nennt als Vorteile „Es funktioniert einfach“ bis zu „Das ist etwas, für das die Leute bezahlen werden!“. Weitere Folien zeigen Geräte, die auch als künftige Apple-Hardware durchgehen könnten (Abbildung). In Microsofts verengtem Blickfeld sind mit Tablet, Notebook und All-in-One-PC drei Geräteklassen, in denen Apple besonders engagiert ist.
Microsoft scheint weiterhin einen „Windows Store“ zu planen, um Verbrauchern „relevante und vertrauenswürdige Anwendungen“ näherzubringen und ihre „dauerhafte Markenloyalität“ zu sichern. Kann es wahr sein, dass Microsoft für das bisher für Anwendungsentwickler relativ weit offene Windows einen regulierten App Store nach Art von Apple einrichtet? Die Formulierungen lassen eine gewisse Kontrolle der Anwendungen durch Microsoft vermuten, wie weitgehend auch immer. Völlige Exklusivität kündigte Microsoft bereits für Windows Phone 7 ein, das nur Anwendungen aus Microsofts eigenem Windows Phone 7 Marketplace zulässt.
Im Prinzip entwickelt auch Windows 8 das aktuelle und schwerfällige System weiter, will aber durch eine Vielzahl von Optimierungen die Bootzeit wieder einmal drastisch verringern und die Energieeffizienz mit einem völlig neuen Power-Management verbessern. Erscheinen Probleme mit Windows unüberwindlich, kann der Nutzer wie von Smartphones gewohnt so etwas wie einen Reset vornehmen. Das leitet schlicht und einfach eine Neuinstallation ein, soll aber zugleich die persönlichen Daten sowie lokale Einstellungen bewahren, die im Windows Store abgespeichert wurden und gleichzeitig auf mehrere Rechner anzuwenden sind.
Zukunftsweisender hört sich die Absicht an, den Windows-Nutzer mit Gesichtserkennung zu identifizieren und mit Cloud-Accounts zu verbinden, wie schon vorgeführt bei der Bewegungssteuerung Kinect für die Spielekonsole Xbox 360. In einer vagen Zukunft liegt auch das ermögliche Erscheinungsdatum von Windows 8, das Microsoft-Watcher im Jahr 2012 vermuten.
Schon deutlich näher ist Internet Explorer 9. Wie eine Fußnote nebenbei erwähnt, ist eine Betaversion des Webbrowsers für August 2010 vorgesehen.
„Weitere Folien zeigen Geräte, die auch als künftige Apple-Hardware durchgehen könnten (Abbildung)“ – Wohl kaum! Der Rechner ist pott-häßlich!!! Nur die Tastur scheint (zumindest aus diesem Winkel) recht elegant…
Das sehe ich ganz genauso. Die Rechner hat mit einem Mac nichts gemeinsam…
… abgesehen von der spiegelnden „Matt“-Scheibe! 😉
Ich finde das Design nicht schlecht 🙂 Dagegen ist die Tastatur eher für einen PC gedacht finde ich.