Yahoo: Jerry Yang geht, Carol Bartz kommt

Von am 13. Januar 2009  

Carol Bartz soll CEO bei Yahoo werden, wie das Wall Street Journal und Boomtown berichten. Sie führte zuvor die Softwarefirma Autodesk durch den Dotcom-Crash zu Erfolg und milliardenschweren Umsätzen. Sie zählt zu den klügsten und härtesten CEOs im Silicon Valley, die Voraussetzung für diesen Job.

Bei Autodesk war sie CEO und Chairman, außerdem diente sie in den Aufsichtsgremien der IT-Riesen Intel und Cisco. Sie führte Autodesk mit 7.000 Mitarbeitern durch die Dotcom-Wirren, daher trauen ihr viele offenbar zu, auch Yahoo mit seinen 14.000 Mitarbeitern aus der andauernden Krise zu führen. Es gilt als ihre Stärke, ein Unternehmen mit einem besonders kompakten und schlanken Management zu leiten. Spekuliert wird bereits, wie schnell und in welchen Etagen des Unternehmens sie aufräumen wird. Die Vermutungen zielen auf das aufgeblähte mittlere und höhere Management.

Noch ist Yahoo nicht verloren, verfügt über die größte Präsenz im Web. Carol Bartz gilt als ideale Kandidatin, daraus mehr zu machen. Der 60-jährigen Informatikerin eilt der Ruf voraus, schnell zu lernen und sich selbst gegenüber noch härter zu sein als gegenüber anderen. Am Tag ihres Arbeitsbeginns bei Autodesk wurde sie mit Krebs diagnostiziert. Sie nahm sich 30 Tage frei für eine aggressive Therapie, kehrte zurück und räumte auf. Seither taucht sie regelmäßig in Listen wie „Die 50 mächtigsten Frauen im Business“ (Forbes) oder „Die 30 renommiertesten CEOs der Welt“ (Barron’s) auf.

Angeblich – noch nicht bestätigt – schickte sie bei Yahoo bereits Sue Decker in die Wüste, zuvor einflussreich als Chief Financial Officer von Yahoo und ebenfalls mögliche Nachfolgerin von Gründer und CEO Jerry Yang. Die Bestellung von Carol Bartz sei „rundum positiv für Yahoo“, erklärte Yahoo-Analyst Matin Pyykkonen gegenüber CNBC. Sie ist sicher keine Kandidatin, die nur für den Ausverkauf an Microsoft gut ist.

Sie ist im operativen Geschäft erfahren wie wenige, zugleich hat sie wenig Erfahrung, was das Internet angeht. Könnte noch ein Vorteil sein, wenn es Yahoo zu retten gilt, wie erfahrene Branchenkenner unken.

(cw)

Abbildung: Autodesk

Wall Street Journal

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